Das perfekte Amazon-Listing erstellen

Der 7-Punkte-Plan

28.04.2023 – Lesezeit: ca. 6 Minuten

Als Amazon-Verkäufer solltest du große Konkurrenz gewohnt sein. Um dich in dem Dschungel an Händlern und Verkäufern durchsetzen zu können und deine Produkte erfolgreich zu verkaufen, musst du aus der Menge herausstechen. Du musst innovativ sein und deine Produkte kreativ in Szene setzen.
Eine elementare Rolle kommt dabei dem Amazon-Listing zu.

In diesem Artikel lernst du ein perfektes Amazon-Listing zu erstellen. Wir werden dir die Einzelnen Elemente des Listings näherbringen und in einem 7-Punkte-Plan optimieren.

1. Was ist ein Amazon-Listing und warum ist es wichtig?

Das Listing, also die Produktdetailseite, stellt die Visitenkarte deines Produktes auf Amazon dar. Es besteht aus allen Elementen, die der Kunde erblickt, sobald er auf dein Produkt klickt: Vom Produkttitel, der Produktbeschreibung und den Bulletpoints über die Backend-Keywords und Produktbilder bis hin zu den Rezensionen bieten sich dem Kunden eine Vielzahl an Informationen, die seine Kaufentscheidung direkt beeinflussen. Damit bieten sich dir aber auch einige Stellschrauben, an denen du drehen kannst, um dem Kunden auf den ersten Blick ein positives Gesamtbild zu transportieren, sein Vertrauen zu gewinnen und Kaufanreize zu setzen. Die Verkaufszahlen sind darüber hinaus die wichtigste Kennzahl für den A9-Algorithmus von Amazon. Mehr generierte Verkäufe haben also direkten Einfluss auf das Ranking deines Produktes in den Suchergebnissen.

2. Die 7 wichtigsten Elemente des Amazon-Listings und wie du sie optimierst

Im Folgenden werden wir die wichtigsten Bestandteile der Produktdetailseite einzeln betrachten und erörtern, was im Besonderen zu berücksichtigen ist, um die Gesamtperformance zu optimieren.

2.1 Der Produkttitel – 150 Bytes

Der Produkttitel ist neben dem Titelbild das einzige Element des Amazon-Listings, welches in den Amazon-Suchergebnissen zu sehen ist und hat somit entscheidenden Einfluss auf das Klickverhalten des Kunden. Deine primäre Aufgabe besteht im Wesentlichen also darin, mit deinem Titel aus der Menge herauszustechen und den Kunden zum Klicken zu bewegen. Doch wann ist ein Produkttitel “klickenswert”? Dabei gibt es mehrere wichtige Aspekte zu berücksichtigen.
Der Kunde sollte auf den ersten Blick möglichst viel über das Produkt, seinen Nutzen, Benefits oder Einsatzmöglichkeiten in Erfahrung bringen können. Dabei solltest du nach deiner Marke direkt dein Hauptkeyword nennen und anschließend auf besondere Vorzüge, USPs oder Neuerungen aufmerksam machen. Hierfür bieten sich beispielsweise Großbuchstaben an. Trennzeichen wie Bindestriche und Kommas können zusätzlich Übersicht und Struktur schaffen.

Darüber hinaus solltest du weitere Keywords in den Titel einfließen lassen. Dies sollte jedoch nicht auf Kosten der Lesbarkeit geschehen. Vermeide daher reines Keyword-Stuffing, da es eher gestellt und unprofessionell wirkt. Eine sinnfreie Verkettung von Keywords führt weder zu Klicks noch zu Conversions oder einer guten Ranking-Position.
Übrigens: Die genaueen Suchbegriffe der Kunde werden auf dem Smartphone seit Neuestem fett markiert. 

Der Produkttitel bietet Platz für 150 Bytes. Du solltest ihn jedoch nach Möglichkeit etwas knapper halten, da mehrere Amazon-Apps den Titel auf dem Smartphone verkürzt anzeigen.

AMZ-Expertentipp

 Versuche einen roten Faden zwischen den einzelnen Elementen zu spinnen. Auf die Benefits und Einsatzmöglichkeiten, die du im Titel nennst, kannst du beispielsweise in der Beschreibung und den Bulletpoints noch einmal ausführlicher eingehen und abschließend in den Produktbildern modellieren. So wirkt dein Auftritt authentisch und die Kundenreise wird vervollständigt (siehe Bilder).

2.2 Bulletpoints – 1.000 Bytes

Die fünf Bulletpoints sind eine effektive Methode, um die Vorzüge und Besonderheiten deines Produktes weiter auszuführen und gut sichtbar darzustellen. Stichpunkte fallen dem Kunden von Natur aus ins Auge und haben einen hohen Wahrnehmungsgrad. Diesen kannst du verstärken, indem du beispielsweise ein Emoji zu Beginn oder ein Ausrufezeichen am Ende setzt. Wichtige Keywords aus Titel und Beschreibung können in den Bulletpoints erneut aufgeführt und um neue Schlüsselbegriffe erweitert werden. Achte aber stets darauf, deine Stichpunkte nicht zu überfrachten.

Bulletpoints tragen essentiell zur Kaufentscheidung bei. Besondere Beachtung solltest du also einem logischen Aufbau und einer klaren Struktur schenken. Dabei kommt es auch auf deine Zielgruppe an. Wie ist ihre Sprache? Wie  erklärungsbedürftig ist dein Produkt? Benötigen deine Kunden Informationen oder kannst du sie eher auf emotionalem Wege für dich gewinnen? 

Bringe dem Kunden die Besonderheit deines Produktes näher, indem du zuerst eine Eigenschaft oder einen USP in Großbuchstaben nennst und anschließend den sich daraus ergebenden Benefit für den Kunden erklärst. Metaphern und Adjektive können hierbei einen positiven Effekt auf Erlebbarkeit und Interesse haben. Die aufgeführten Vorteile können zusätzlich in den Produktfotos visuell dargestellt werden.

Grundsätzlich existieren viele verschiedene Möglichkeiten, Bulletpoints ansprechend zu gestalten, wie Call-to-actions, Mengenrabatte oder Zusatzleistungen. Grundsätzlich solltest du versuchen, deinen eigenen Weg zu finden und deine Produkte mit Blick auf deine Zielgruppe und Nische möglichst einzigartig zu vermarkten.

2.3 Produktfotos – 7 Stück

Wie bereits erwähnt – und wie jeder, der schon einmal etwas auf Amazon bestellt hat, bestätigen kann – sind die Produktfotos neben dem Titel der entscheidende Faktor dafür, dass ein Klick überhaupt zustande kommt. Auch auf der Produktdetailseite sind die Bilder im Normalfall das erste, worauf der Kunde blickt und damit ein besonders wichtig für die Kaufentscheidung. Deine Produktfotos erfordern also deine Aufmerksamkeit. 

Amazon definiert bezüglich der Produktbilder spezielle Anforderungen. Hierzu zählen, dass der Hintergrund ausschließlich weiß sein darf und das Produkt mindestens 85% des Bildes ausfüllt. Um den Kunden die Zoom-Funktion zu ermöglichen, musst du außerdem auf die Größe von mindestens 1.000 × 1.000 Pixel achten. 

AMZ-Expertentipp

An deinen Produktbildern solltest du in keinem Fall sparen. Es ist daher durchaus empfehlenswert, einen professionellen Produktfotografen zu beauftragen.

Da du dem Kunden kein physisches Produkt präsentieren kannst, welches er unmittelbar ausprobieren kann, sollten deine Bilder selbsterklärend und detailliert gestaltet sein und das Produkt aus allen Perspektiven zeigen. Wichtig ist, dass du die Bilderfolge logisch strukturierst und einem roten Faden folgst. Dabei kannst du dich idealerweise an deinen Bulletpoints und deinem Titel orientieren, um die Customer Journey abzurunden. Um erfolgreich zu verkaufen, musst du deinen Kunden emotional catchen. Versuche dein Produkt also möglichst erlebbar zu machen, indem du es im Einsatz präsentierst und seinen Nutzen  – oder das Problem, welches es löst, authentisch zu vermitteln. Zum besseren Verständnis kannst du außerdem ein Bild nutzen, um die Maße deines Produktes auf einen Blick zusammenzufassen. Grundsätzlich sind der Fantasie hier kaum Grenzen gesetzt. Je nach Produktart und Zielgruppe kann eine unterschiedliche Mischung aus Information und Emotionalität Sinn machen. Bei einem technischen Produkt, wie einem Rasenmäher, ist der Kunde normalerweise stärker auf Informationssuche als bei einem Hundespielzeug. Darüber solltest du dir im Vorhinein Gedanken machen. 

2.4 Produktbeschreibung – 2.000 Bytes

Die Produktbeschreibung zählt zu den Teilen des Amazon-Listings, die allgemeinhin weniger Aufmerksamkeit generieren. Während sie auf dem Desktop-Bildschirm recht unauffällig erscheint, hat sie auf dem Smartphone jedoch eine wesentlich besser sichtbare Position inne.

Die Beschreibung bietet mit 2000 Byte reichlich Platz. Diesen solltest du nutzen, um die Informationen aus Titel und Bullet-Points weiterzuführen und zu vertiefen. Vor allem bei erklärungs- und informationsbedürftigen Produkten kann sie einen wichtigen Part einnehmen. Nicht jeder Kunde wird sich auf deine Produktbeschreibung verirren. Du kannst hier jedoch von denjenigen Kunden ausgehen, die noch nicht vollends von deinem Produkt überzeugt sind oder nach weiteren Informationen suchen. 

Originelle Slogans, Fragestellungen oder Sprichwörter können einen Eyecatcher darstellen und den Kunden zum Weiterlesen animieren. Anschließend kannst du das Produkt und seinen Nutzen ausführlicher erläutern, wichtige Informationen transportieren und damit die Kaufentscheidung weiter vorantreiben. Die Darstellung eines Problems, auf welches dein Produkt die Lösung ist oder das Schaffen von Sehnsüchten und Wunsch-Szenarien sind weitere kreative Ansätze für deine Produktbeschreibung. 

2.5 Backend-Keywords – 249 Bytes

Auch wenn deine Kunden sie nicht sehen können, sind deine Backend-Keywords von Bedeutung. Hier kannst du Schlüsselbegriffe aufführen, die andernorts keinen Platz gefunden haben. Dabei kann es sich um Synonyme, umgangssprachliche oder veraltete Ausdrücke, typische Tipp- und Rechtschreibfehler oder auch anderssprachige Begriffe handeln.

Um möglichst effektiv zu arbeiten solltest du dich an bestimmte Vorgaben halten:

  • Benutze Leerzeichen zur Trennung und vermeide Satzzeichen,
  • Verzichte auf Füllwörter, wie “und” oder “auch”,
  • Es genügt den Singular zu verwenden, um auch den Plural abzudecken,
  • Mit Bindestrichen kannst du mehrere Kombinationen abdecken.
  • Du brauchst Groß-und Kleinschreibung keine Beachtung zu schenken.

2.6 Bewertungen

Bewertungen sind ein Bestandteil deines Amazon-Listings, auf den du im ersten Schritt keinen direkten Einfluss hast. Dagegen haben die Bewertungen entscheidenden Einfluss auf die Kaufentscheidung der Kunden. Die meisten potenziellen Kunden begeben sich nach kurzer Zeit in den Bewertungs-Abschnitt und legen großen Wert auf die Erfahrungen anderer Kunden mit dem Produkt im praktischen Einsatz.

Grundsätzlich solltest du deine Kunden dazu animieren, Bewertungen abzugeben. Für den ein oder anderen potenziellen Kunden mag schon eine zu geringe Anzahl an Bewertungen für einen Absprung ausreichen. Durch Gutscheincodes und Rabatte kannst du bewusste Anreize geben. Jedoch verfährt Amazon aufgrund von Missbrauch in der Vergangenheit in dieser Hinsicht mittlerweile recht streng. Hüte dich ebenso vor anderen unlauteren Methoden, wie Facebook-Testgruppen, Schenkungen oder Bewertungen von Bekannten. Auch hier agiert Amazon hier äußerst aufmerksam und verfolgt Verstöße konsequent. 

Auch wenn es leicht klingt, geht es im ersten Schritt darum, dafür zu sorgen, dass keine negativen Bewertungen entstehen. Mit einer durchweg hohen Qualität, einer guten Kundenkommunikation und dem Einhalten deines Markenversprechens solltest du hier schon einmal den Grundstein legen.

Dennoch wird es früher oder später zu negativen Bewertungen kommen. Mit diesen solltest du professionell umgehen und Konflikte sowie Konfrontationen tunlichst vermeiden. Ebenso wenig Sinn haben Rechtfertigungen, Ausflüchte oder Relativierungen, denn dies wird einen unzufriedenen Kunden kaum interessieren. Vielmehr solltest du Verständnis für die Verärgerung kommunizieren und ihm konstruktive Lösungsansätze aufzeigen. Denn du kannst davon ausgehen, dass der Kunde einen Grund für die schlechte Bewertung hat und sie nicht aus reiner Bosheit getätigt hat. Und keine Panik: Oft sind Kunden, nachdem eine Lösung aufgezeigt und umgesetzt wurde, noch zufriedener als sie es bei einem reibungslosen Kauf gewesen wären und ändern ihre Bewertung.

2.7 Fragen & Anworten

Ein weiteres Element des Amazon-Listings, auf welches Kunden – potenzielle und tatsächliche – direkten Einfluss haben, ist die “Kundenfragen und -antworten”-Section. Dort können spezielle Produktfragen gestellt werden, welche von dir als Händler oder Verkäufer, aber auch von anderen Kunden beantwortet werden können. Wie bei den Bewertungen solltest du dir ausreichend Zeit nehmen, um auf die Fragen einzugehen und sie zufriedenstellend zu beantworten. Denn Produktfragen haben mehrere Vorteile für dich. Zum einen demonstrierst du deinen Einsatz für den Kunden und erhöhst den Informationswert deines Amazon-Listings. Gleichzeitig erhältst du direktes Kundenfeedback bzw. Kaufeinwände und kannst an den Unzulänglichkeiten oder Fehlern deines Produktes arbeiten. Außerdem erfährst du, welche Informationen in deinem Listing fehlen und kannst es dementsprechend optimieren.

AMZ-Expertentipp

Fragen und Antworten bieten dir eine einfache Möglichkeit, weitere wichtige Keywords zu hinterlegen. Da die Fragen von den Kunden gestellt werden haftest du als Händler oder Verkäufer nicht dafür .

3. Fazit: Listing-Optimierung lohnt sich!

Die Gestaltung deiner Produktdetailseite ist definitiv arbeitsintensiv. Du solltest strukturiert und akribisch an deinem Listing arbeiten und ausreichend Zeit, z.B. für die Keywordrecherche, einplanen. Denn dein Einsatz wird sich lohnen und im besten Falle steigende Klickzahlen, bessere Rankings und höhere Umsätze zur Folge haben. Halte dir stets vor Augen, welch enorme Bedeutung das Listing für die Kaufentscheidung der Kunden hat. 

Alles, was du wissen musst, um ein ideales Listing zu erstellen, wurden dir in diesem Beitrag ausführlich dargelegt. Deine Aufgabe ist es nun, die Theorie in die Praxis umzusetzen und deine Produktseiten zu optimieren. Dabei solltest du auch immer wieder neue Dinge ausprobieren, um zu testen, was für deine Zielgruppe am besten funktioniert. Wir wünschen dir viel Erfolg dabei.

Wenn du weitere Fragen hast oder Hilfe bei der Planung und Umsetzung deiner Amazon-Werbekampagnen benötigst, stehen wir gerne zur Verfügung.

Beste Grüße,
Dein Team von AMZManager